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DER BERG DER KREUZE

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Siauliai Bezirk

GESCHICHTE

Etwa 12 km nördlich von Šiauliai, in der Nähe der Eisenbahnlinie Šiauliai-Riga, befindet sich ein kleiner, länglicher Hügel, der in der Mitte versunken ist. Auf dem Hügel stehen verschiedene Kreuze dicht nebeneinander. Es ist der berühmte Berg der Kreuze, der die Ehrfurcht und Treue zum Christus Opfer am Kreuz bezeugt, durch das Christus Menschen aller Altersgruppen und Generationen gerettet hat. Der Kreuzberg erinnert nicht nur an das Leiden und Sterben des Erlösers, sondern auch an seine Auferstehung und Erhöhung sowie an die Erhöhung jedes Menschen durch das Geheimnis des Kreuzes. Alle, die zum Berg der Kreuze reisen, dort beten und die Kreuze aufstellen, bezeugen die Kraft, die vom Kreuz ausgeht, die unerschöpfliche Hoffnung und den Glauben an die Gottes Liebe.

Im Mittelalter stand auf diesem Berg eine Holzburg, in Chroniken "Kula" genannt. Es wurde 1348 von dem livländischen Orden zerstört. Der Berg stand lange Zeit kahl. In der Mitte des 19. Jhs. wurden auf dem Berg, im Volksmund Burgberg, Jurgaičiai-Berg, Domantai-Berg, Gebetsberg genannt, Kreuze aufgestellt. Die Einheimischen erzählen, dass die ersten Kreuze zum Beten um Gesundheit gebaut wurden. Anderen Geschichten zufolge wurden die Kreuze 1863 zum Andenken an Opfer des Aufstands gebaut. Nach der Unterdrückung des Aufstands wurden die Kreuze durch die zaristische Regierung verboten. Die Menschen, die Kreuze in ihren Gehöften hatten, wurden bestraft und Kreuze wurden abgerissen. Leute haben angefangen die Kreuze an einem entfernten Ort, d.h. auf dem Berg der Kreuze, zu bauen. Der Kreuzberg symbolisiert die Glaubensstärke, die alle Hindernisse überwindet.

Trotz der Verbote der zaristischen Regierung und der Zerstörungen während des Ersten Weltkriegs wuchs der Berg der Kreuze allmählich. Der Berg erlebte seine Blütezeit in der Zwischenkriegszeit. Die Leute haben dort gebetet und Messen zelebriert. Besonders viele Menschen kamen zum Berg im Sommer. Mitte Juli wurde auf dem Berg der Kreuze Kirchweihfest gefeiert. Während dieser Zeit war der Berg von Tausenden von Menschen umgeben.

Während der Sowjetzeit war der Bau von Kreuzen auf dem Berg strengstens verboten, und Beter wurden verfolgt und bestraft. Darüber hinaus wurde der Berg selbst mehrmals beschädigt, alle Kreuze wurden entfernt und die dorthin führenden Straßen gesperrt. Es gab Versuche den Kreuzberg zu überfluten. Alles widersprach den Erwartungen der Regierung: Je mehr der Berg zerstört wurde, desto stärker konnte er sich regenerieren. Die Menschen errichteten nachts Kreuze und brachten sie trotz Gefahr, Verboten und Verfolgung. Der Berg der Kreuze wurde zum Symbol des heldenhaften Widerstands gegen die Unterdrückung der Religionsfreiheit.

Nachdem Litauen seine Unabhängigkeit wiedererlangt hatte, kamen viele Pilger zum Berg der Kreuze. Die Kreuze wurden auch am Fuße des Berges gebaut, da kein Platz mehr auf dem Berg zur Verfügung stand. Das wichtigste Ereignis in der Geschichte des Berges, das ihn auf der ganzen Welt berühmt machte, war der Besuch von Papst Johannes Paul II am 7. September 1993. Der Papst betete auf dem Berg der Kreuze und zelebrierte in der zu diesem Zweck errichteten Kapelle die Messe. Er sprach die Gläubigen an: "Der Berg der Kreuze soll am Ende des zweiten Jahrtausends n. Chr. das neue dritte Jahrtausend verkünden und Erlösung bringen, die wir nirgendwo anders als in unserem Erlöserkreuz und in der Auferstehung finden." Der Papst erwähnte später seinen Besuch auf dem Berg der Kreuze in verschiedenen Reden.

Als Johannes Paul II. das Franziskanerkloster auf dem Berg La Verna in Italien besuchte, ermutigte er die Franziskaner, am Berg der Kreuze ein Kloster zu errichten. Am 8. Juli 2000 wurde das neue Kloster eingeweiht.

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