Im Stadtzentrum sind die Fragmente des ehemaligen Gutshofs von Zubovai (anders auch Didždvaris (dt. „Großbesitz“) genannt). Dieser Gutshof ist entstanden, nachdem der Verwaltungsbezirk Šiauliai an den Fürsten P. Zubov ging. Es ist bekannt, dass bis zum Neubau auch ein altes Gutshof Šiauliai gegeben hat, wo die amtierenden Verwalter des Šiauliaier Bezirks residiert haben. Die Historiker sind aber über seine genaue Lokalisierung nocht nicht einig.
Der Bau des Gutshofs auf dem neuen Ort wird mit der Tätigkeit von A. Tiesenhaus in Šiauliai verbunden. Als in der zweiten Hälfte des 18. Jh. die Bedeutung der Stadt als Verwaltungszentrums immer zugenommen hat, entstand der Bedarf an einer neuen prestigen Residenz für den Verwalter.
Der alte Gutshof Didžvaris ist eine Sammlung von Gutshofgebäuden.
Schlossgebäude (Straße: Aušros alėja 50), derzeit die Kunstfakultät der Universität Šiauliai
Das Gutshofschloss (Haus des Verwaltungsbezirks Šiauliai) wurde angefangen Ende des 18. Jh. zu bauen. In den Inventaren des Šiauliai-Verwaltungsbezirks aus den Jahren 1786 und 1789 steht, dass eine einstöckige Verwaltungsresidenz gebaut ist, zwei andere Ziegelbauten sind aber noch nicht fertig. Das Schloss wurde in den Verwaltungsjahren von Zubovai erweitert. Nach der Meinung des Architekten Vladimiras Zubovas, schon um das Jahr 1875 sollte das Schloss das gegenwärtige Aussehen gehabt haben.
1920 wurde das Schloss der Stadt übergegeben, im selben Jahr wurde hier das Lehrerseminar einquartiert, das 1949 in die Pädagogische Schule reorganisiert war. Seit 1954 wurde in diesen Räumen allmähnlich die Pädagogische Hochschule Šiauliai angelegt (heutzutage Universität Šiauliai).
Kleines Wohngebäude (Straße: Aušros alėja 50a), das der Universität Šiauliai angehört. Dieses Gebäude wurde im 19. Jh. gebaut und als Küche bezeichnet. Seit 1920 gehörte dem Lehrerseminar an.
Dienerhaus (Straße: Aušros alėja 48), derzeit sind hier die Mediendienste einquartiert. Das Gebäude wurde im 19. Jh. gebaut, um das Dienstpersonal des Gutshofs unterzubringen. Bis zum Zweiten Weltkrieg war es einstöckig. In der Zwischenkriegszeit befand sich hier Militärstab und Büro des Kaunasser 8. Infanterieregiments des Fürsten Vaidotas.
Pferdeställe (Dvaro-Straße 83), derzeit befindet sich hier das Bezirksgericht Šiauliai. Sie wurden zu derselben Zeit wie auch das Schlossgebäude gebaut. Aber als in der zweiten Hälfte des 19. Jh. die Zubovs in die Umgebungsgutshöfe umgezogen waren, wurden die Pferdeställe für die Stadtbedürfnisse verwendet. Hier wurde der Friedensrichtertag des Kreises Šiauliai untergebracht, 1875 funktionierte hier ein Waisenhaus. 1922–1936 war hier das Bezirksgericht Šiauliai, zu den Sowjetzeiten wurde hier das Volksgericht untergebracht.
Gutshofgebäude (Dvaro Straße 85). Diese Fläche in der Ecke wurde Ende des 19. Jh. der Schatzkammer verkauft. Um 1908 wurde hier ein Bankgebäude gebaut (Dvaro Str. 85).
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